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Adelsheim. Einen Rück- und Ausblick auf das Geschehen in der Gesamtstadt gab Bürgermeister Klaus Gramlich beim Neujahrsempfang, zu dem er am Sonntag Ehrengäste und Bürger in der voll besetzten Eckenberghalle begrüßte.
In chronologischer Abfolge ließ das Stadtoberhaupt das zurückliegende Jahr Revue passieren. Gramlich freute sich, dass im Januar das Sennfelder Heimatmuseum in der ehemaligen Synagoge nach einer Renovierung wieder öffnete. Der Gemeinderat habe im Haushaltsplan wieder zahlreiche Investitionen zum Erhalt und zum Ausbau der kommunalen Infrastruktur beschlossen.
Freude habe im Februar geherrscht, nachdem die Martin-von-Adelsheim-Schule die Zusage zur Gemeinschaftsschule bekam. Außerdem wurde im Eckenberg-Gymnasium das neue Forum eingeweiht. Einen Meilenstein habe im März der Tunnelanschlag zum Bau des Eckenbergtunnels im Zuge der Umgehungsstraße Adelsheim-Osterburken gebildet. Dort wurde am 27. Juli der Durchbruch gefeiert.
Überregionale Anerkennung fand laut Gramlich das Kunst-Projekt "Innen ist außen", bei dem Videokünstler Louis von Adelsheim auf die Mauern der JVA projizierte.
Kritisch beleuchtete das Stadtoberhaupt das Jahr 2013 im Bereich der Gesundheitsversorgung, nachdem bekannt wurde, dass der Ärztliche Bereitschaftsdienst geschlossen wird (siehe weiteren Bericht auf dieser Seite).
Breiten Raum nahm die Sanierung der oberen Seckachbrücke in Sennfeld ein. Die zu erwartenden Kosten stiegen auf über 370 000 Eu-ro. Dank der Initiative von MdB Gerig wurden 80 000 Euro Fördermittel aus einem Denkmalschutz-Sonderprogramm des Bundes bewilligt.
Weitere Baumaßnahmen waren die Sanierung der Pfarrkirche St. Marien, die Neugestaltung der Flächen im Eingangsbereich des Freibades und die Sanierung der Straßen Essigklinge und Buchhälde. Offiziell ihrer Bestimmung übergeben wurde die Fußgängerbrücke am Ostbahnhof.
Feste und Jubiläen
Neben zahlreichen Festen und Jubiläen gab es kulturelle Veranstaltungen wie Theater und Konzerte. An dieser Stelle lobte der Bürgermeister das Engagement der Vereine und Organisationen.
Grund zur Freude habe es zur Jahresmitte gegeben, nachdem die Landarztpraxis von Dr. Mülder eine Nachfolgerin fand. Im Sommer habe Louis von Adelsheim wieder mit seiner Aktion "Adelsheim leuchtet" begeistert. Beachtung habe auch das "Landesschau-Mobil" gefunden, das eine Reportage über Adelsheim drehte.
Bildung und Betreuung
Zum 1. August trat der Rechtsanspruch auf einen Platz in einer Kindertagesstätte für die unter Dreijährigen in Kraft. In der Gesamtstadt wurden Plätze in ausreichender Zahl angeboten. Mit den Anmeldungen zur 5. Klasse der neuen Gemeinschaftsschule wurden alle Erwartungen übertroffen. 67 Schüler besuchen dort in drei Klassen die erste Klassenstufe der Gesamtschule. In diesem Rahmen betonte Gramlich den hohen Stellenwert des Schulstandortes Adelsheim.
In Sennfeld werden in den "Lachengärten" bald 19 Bauplätze zur Verfügung stehen. Auch diverse Hochwasserschutzmaßnahmen wurden in Sennfeld erfolgreich abgeschlossen. In Adelsheim wurde der frühere Hochwasserentlastungsgraben in ein Verbindungsgewässer zwischen Kirnau und Seckach umgewandelt.
Das Jahr 2013 werde im Rückblick wieder als ein Jahr verschiedenster baulicher Aktivitäten in Erinnerung bleiben, so Gramlich, der einen Ausblick auf 2014 folgen ließ.
Sorge bereitet dem Stadtoberhaupt die statistische Fortschreibung der Bevölkerungszahlen. In Adelsheim seien die statistischen Zahlen in Bezug auf die JVA nach unten angepasst worden, was Mindereinnahmen bedeute. Eine Änderung des Finanzausgleichsgesetzes soll eine Berücksichtigung von Insassen in Vollzugsanstalten künftig wieder möglich machen, die finanziellen Auswirkungen müssten jedoch erst noch hochgerechnet werden.
Ein weiterer Bereich, der den Städten und Gemeinden im Landkreis zu schaffen mache, sei die steigende Belastung durch die Kreisumlage. Die finanzielle Schieflage der Neckar-Odenwald-Kliniken habe dazu geführt, dass der Landkreis diese Verluste in Millionenhöhe ausgleichen muss und dazu über die Kreisumlage die Gemeinden heranzieht. Dies bedeute für Adelsheim eine Mehrbelastung von 123 000 Euro.
Vorgesehene Baumaßnahmen
Der Eckenbergtunnel soll 2014 fertiggestellt werden. Nach derzeitiger Planung solle die vollständige Umgehungsstraße bis Ende 2016 realisiert werden. Die innerörtliche Verkehrsführung mit Querspange-Ost stehe auf der Agenda. Parallel dazu gebe es Überlegungen zur Umgestaltung der Innenstadt/Marktstraße. Zu den vorgesehenen Baumaßnahmen zählen der Abschluss der Sanierung der Seckachbrücke in Sennfeld, die Erschließungsarbeiten für das Baugebiet Lachengärten in Sennfeld, der Einstieg in die Sanierung von Straßen und Kanalisation, die Neugestaltung des Pausenhofes der Martin-von-Adelsheim-Schule sowie Sanierung bzw. Neubau der Eckenberghalle.
Breiten Raum nahmen auch im Ausblick die Bereiche Bildung und Betreuung sowie die kulturellen Angebote und ein vielfältiges und intaktes Vereinsleben ein.
Kritisch beleuchtete Gramlich die Verschärfung des Stadt-/Land-Konfliktes, in dem er einen Ausverkauf des ländlichen Raumes sah. Stellvertretend nannte er die Schließung des Ärztlichen Bereitschaftsdienstes sowie die Verwaltungsreform bei der Polizei.
Die Bundestagsmitglieder Alois Gerig und Dorothee Schlegel übermittelten ihre Grüße und dankten den Bürgern für ihr ehrenamtliches Engagement. Erster Landesbeamte Martin Wuttke würdigte Adelsheim ebenfalls als "leuchtendes Beispiel" in Sachen Ehrenamt. Er verwies auf die neu geschaffene Ehrenamtsstelle des Kreises, wo Volker Noe den Vereinsvertretern mit Rat und Tat zur Seite steht.
Zum Abschluss des Empfangs übermittelte Diakon Rolf Paschke von der Seelsorgeeinheit Adelsheim-Osterburken-Seckach Segenswünsche. Musikalisch umrahmt wurde der Neujahrsempfang durch den Gesangverein 1864 Leibenstadt und den evangelischen Kirchenchor Leibenstadt unter der Leitung von Michael Friedrich. eve