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Verfahren soll Schule machen

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Windischbuch. Viele Gäste und Berichterstatter waren anwesend, um an der Einweihungsfeier der Demonstrationsanlage zur Nährstoffrückgewinnung aus Gülle am Bildungs- und Wissenszentrum in Windischbuch, der Landesanstalt für Schweinezucht, teilzunehmen. Im Rahmen des Vorhabens wurde auf der Basis des von der "KIT" (Karlsruher Institut für Technologie) entwickelten "P-RoC-Technologie" (Phosphorus Recovery from Waste and Processwater by Crystallization) ein Verfahren zur Nährstoffgewinnung von Schweinegülle zur Praxisreife weiterentwickelt. Dieses ökologische Forschungsprojekt lief über zwei Jahre und wurde mit EU-Mitteln aus dem "Europäischen Fond für regionale Entwicklung" (EFRE) in Höhe von insgesamt 650 000 Euro gefördert und nach einer zweimonatigen Testphase nun auf dem Seehof offiziell in Betrieb genommen. Mit einem an der Einweihung anwesenden ausgewählten Konsortium an Forschern um Dr. Rainer Schuhmann, dem Ingenieurbüro Roth & Partner, der Alltech Dosieranlagen GmbH und der Universität Hohenheim, hat man dieses Veredelungsverfahren entwickelt und hergestellt, das nun in die Infrastruktur des Bildungs- und Wissenzzentrums Boxberg/Windischbuch als Demonstrationsanlage integriert wurde. Die geladenen Gäste aus Wissenschaft, Wirtschaft und Politik wurden zu dieser Einweihungsfeier und Übernahme dieses Prototyps von Hansjörg Schrade, Leiter des Boxberger Bildungs- und Wissenszentrums begrüßt. Darunter waren, Franz Untersteller MdL (Minister für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft Baden-Württemberg), Prof. Dr. Alexander Wanner, Vizepräsident des Karlsruher Instituts für Technologie, Dr. Wilhelm Pflanz, vom Ministerium ländlicher Raum, der unter anderem die Moderation des Nachmittags übernahm, Alois Gehrig MdB, Boxbergs Bürgermeister Christian Kremer, Ortsvorsteher von Windischbuch Wolfgang Schneider sowie an vorderster Front Dr. Ing. Rainer Schuhmann, Leiter des Kompetenzzentrums für Materialfeuchte (CMM) am Karlsruher Institut für Technologie (KIT). Dieser erläuterte den Gästen die in einem kompetenten Fachvortrag die "Nährstoffrückgewinnung aus Gülle auf der Basis des P-RoC-Verfahrens" näher. Aus der Schweinegülle kann man mit dieser Anlage nun Nährstoffe, wie an erster Stelle Phosphor, herausfiltern, um diesen essenziell biologisch veredelten Mineraldünger ressourcenschonend nach der Fermentation als Substrat auf den Feldern einzusetzen. Man rechnet mit einer wirtschaftlichen Rückgewinnung im Wert von bis zu 25 Euro pro Kubikmeter Gülle, so Dr. Rainer Schumann. Aber auch andere in der Gülle enthaltenen Nährstoffe wie Kalium oder Magnesium besitzen grundsätzlich hohe Wertigkeit in der ökologischen Mineraldüngung, die vor allen Dingen allesamt Geruch- und Schadstofffrei sind. Minister Franz Untersteller bedankte sich bei allen an der Forschung und Entwicklung beteiligten Fachleuten, und ließ wissen, dass man mit dieser Forschung im "Ländle der Tüftler" an führender Stelle Europas sei. Sein Wunsch wäre, wenn sich möglichst viele bäuerliche Unternehmer zukünftig dieser biologischen Rückgewinnung anschließen könnten.

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