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Berlin. Es sollte ein unbeschwerter Abend werden. Am traditionsreichen "Haus der Kulturen der Welt" am Ufer der Spree, nur einen Steinwurf vom Kanzleramt entfernt, feierten die Sozialdemokraten am Mittwochabend ihr Sommerfest, kurz vor Beginn der parlamentarischen Ferien wollten sie ihre Erfolge in der Großen Koalition hervorheben. Doch Freudenstimmung wollte nicht aufkommen. Rasend schnell verbreitete sich die Meldung, dass die Berliner Staatsanwaltschaft ein Ermittlungsverfahren gegen ein profiliertes Mitglied der Fraktion eingeleitet hat - den Innenexperten Michael Hartmann aus Mainz. Ausgerechnet wegen Drogenverdachts. Fassungslosigkeit und Entsetzen waren überall die Reaktionen. Dass ausgerechnet Hartmann, der als besonnener und zuverlässiger Kollege galt, die Mode-Droge Crystal Meth erworben haben soll, kann und will sich niemand vorstellen.