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Tauberbischofsheim. Mit Glockengeläut wurden die mehr als 50 Wallfahrer aus dem Dekanat begrüßt, als sie von Königheim über die Stammbergkapelle kommend zu ihrem Abschlussgottesdienst in die Stadtkirche St. Martin in Tauberbischofsheim einzogen.
Ein Teil der Teilnehmer der diesjährigen Dekanatswallfahrt hatte zu diesem Zeitpunkt mehr als 130 Kilometer zu Fuß zurückgelegt. Die Mitwirkung weiterer Tages- oder Etappenpilger war gewollt und willkommen. Der letzten Etappe am vergangenen Samstag von Königheim nach Tauberbischofsheim hatten sich auch einige Familien mit Kindern angeschlossen, die Kinder durften die Wallfahrer bereits an der Stammbergkapelle mit ausführlichem Glockengeläut begrüßen.
Zu Gast auf dem Üttingshof
Begonnen hatte die Wallfahrt am vorausgegangenen Sonntag mit einem Gottesdienst in Krautheim, dem Pfarrer Trudpert Kern und Dekan Gerhard Hauk vorstanden. Zur ausführlichen Mittagspause durfte die Gruppe dann auf dem "Ütttingshof" zu Gast sein. Sabine Kaplirz zu Sulewicz erläuterte dabei die Geschichte des Hofes und wies auf das Engagement im Rahmen der Reittherapie für Menschen mit Behinderung hin.
Im Feuerwehrauto unterwegs
Diese erste und längste Etappe des Pilgerweges führte dann nach Unterbalbach, wo man bereits in der Kirche von Pfarrer Merkl und Pfarrgemeinderat Berthold Diez begrüßt wurde. Von einem Team wurde die Gruppe im katholischen Gemeindehaus verköstigt. In den nächsten Tagen ging es dann über Oberbalbach, dem Marstadter See weiter nach Oberwittighausen. Unterkunft fanden die Wallfahrer hier im Gemeindehaus, wo sie auch von Bürgermeister Marcus Wessels und Pfarrer Volker Ochs begrüßt wurden. Duschmöglichkeit stellte der Sportverein zur Verfügung und die Wallfahrer genossen die Fahrt zum Duschen zum Sportheim mit dem Feuerwehrauto. Die Verpflegung hatte Pfarrgemeinderatsvorsitzender Günter Auerhammer mit seinem Team organisiert.
Sigismundkapelle besichtigt
Tiefen Eindruck hinterließ die Besichtigung der Sigismundkapelle, wo mit einem Morgenimpuls der nächste Wallfahrtstag begann. Zur Mittagszeit erreichte man Krensheim. Hier hatte man zuvor noch in meditativer Weise die Stationen des Kreuzweges betrachtet. In Großrinderfeld nutzte man den Garten am Gemeindehaus zu einer weiteren Pause, bevor es dann nach Werbachhausen weiterging.
Hier freute sich beim Abendessen Bürgermeister Ottmar Dürr darüber, dass die diesjährige Dekanatswallfahrt in Werbachhausen eine Übernachtungsstation eingeplant hatte. Am Abend schallte dann das kräftige "Ein Haus voll Glorie schauet" vom Vorplatz der Kirche über die Dächer von Werbachhausen.
Dieses spontane Lied war einerseits als Segenslied für das Dorf und auch ein wenig als Geburtstagsständchen für Pfarrer Hermann Konrad gedacht, der an diesem Tag den abendlichen Gottesdienst mit der Pilgergruppe feierte.
Eine landschaftlich wunderschöne Wegstrecke führte die Wallfahrer am Donnerstag nach Wertheim. Im Gemeindehaus St. Venatius fand man Quartier und wurde von Pfarrer Jürgen Banschbach und seinem Team versorgt.
Sehr viel Glück hatten die Wallfahrer am nächsten Tag, als man zwar bei leichtem Regen am Morgen aufbrach, aber immer dann, wenn der Regen stärker wurde, einen überdachten Unterschlupf fand, so dass man fast trockenen Fußes Neunkirchen erreichte, wo die Gemeindeverwaltung Rathaus und Feuerwehrhaus zur Übernachtung angeboten hatte. Überaus humorfall gestaltete man an diesem Tag den Moment, als kurz von Neunkirchen die Grenze von Baden-Württemberg und Bayern und auch von der Diözese Freiburg zur Diözese Würzburg überschritten wurde.
Vom Regen nicht verschont
Am vorletzten Wallfahrtstag wurde die Gruppe allerdings nicht vom Regen verschont. Es regnete in Strömen als man in Neunkirchen aufbrach und dann über Tiefental und den Messhof Külsheim erreichte. Überaus dankbar nahm man das Angebot von Hubert Seitz an, in der extra beheizten Busgarage die Mittagspause einzulegen.
Am Abend war man dann in der Pfarrgemeinde Königheim zu Gast. Das Team um Patrizia Merkel und Pfarrer Franz Lang hatte die Übernachtungsmöglichkeit für die Pilger in das ehemalige Gasthaus "Zum Schwanen" verlegt, um den Pilgern eine besondere "Wohlfühlatmosphäre" zu bieten.
Manche Pilger hatten feuchte Augen, als sie vom Stammberg aus die Häuser von Tauberbischofsheim erblickten und dabei feststellten, dass die Wallfahrtstage zu Ende gingen. "Bis hierher half dein Segen" so schallte inbrünstig vor der Stammbergkapelle und es war zu spüren, wie die Wallfahrtsgruppe in den zurückliegenden Tagen zu einer Weggemeinschaft zusammengewachsen war.
Im Abschlussgottesdienst in der Martinskirche, der zusammen mit Dekan Gerhard Hauk und Pfarrer Damian Samulsiki gefeiert wurde, wurden einzelne Momente der Wallfahrt noch einmal lebendig: Das gemeinsame Unterwegssein, die schlichten und einfachen Unterkünfte, die abendlichen Gesprächsrunden mit Dekanatsreferent Dr. Robert Koczy, die eindrucksvollen abendlichen Gottesdienste in den jeweiligen Gastgemeinden und die Begegnung mit den jeweiligen Gastgebern in den einzelnen Gemeinden.
Ausdrücklich dankte Dekan Gerhard Hauk auch den Verantwortlichen des "Kaffeemobils", die nicht nur das Gepäck der Wallfahrer zu den Übernachtungsorten transportierten, sondern auch jeden Tag Kaffee und leckeren Kuchen zur Mittagsrast brachten. Dekan Hauk überreichte an Walburga und Alfons Seelmann sowie Anneliese und Theo Zegowitz jeweils ein Geschenk und unterstrich das unkomplizierte und überaus angenehme Zusammenwirken bei der Wallfahrt.
Elisabeth Heid dankte beim abschließenden Mittagessen namens der Wallfahrer Dekan Gerhard Hauk für die Organisation und Gestaltung der Wallfahrt. Es wurden dabei nicht nur Erinnerungen an die zurückliegenden Tage wach, sondern auch erste Überlegungen für eine weitere Fußwallfahrt in zwei Jahren angestellt.